Die zwölf Apostel
Das Wort "Apostel" kommt vom griechischen Wort "apostolos" und heisst "Sendbote, Bevollmächtigter". In unserer Kirche "thronen" die Gesichter der Apostel in Gips auf den seitlichen Hauptpfeilern. Den "Apostelfürsten" Petrus und Paulus sind auch die beiden farbigen Fenster im Chor gewidmet. Die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas haben Apostelverzeichnisse erstellt. Ein viertes Verzeichnis stammt aus der Apostelgeschichte. Sie weichen nur in der Reihenfolge voneinander ab. Die Apostel heissen: Simon Petrus, Andreas, Jakobus der Ältere, Johannes, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus der Jüngere, Simon der Eiferer, Judas Thaddäus und Judas Iskariot.
Apostel Petrus und Paulus
Die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus werden in der Kirche gemeinsam gefeiert: am 29. Juni. Petrus, der Bruder von Andreas, stammte aus Betsaida am See Gennezaret. Er hiess ursprünglich Simon, erhielt aber von Jesus den Beinamen Petrus, d.h. der Fels. Von Beruf war Petrus Fischer. Er war verheiratet und wohnte mit seiner Familie in Kafarnaum. Nachdem er durch seinen Bruder zu Jesus gefunden hatte, stand sein Haus seinem Meister und seinen Mitjüngern offen. Petrus bekannte Jesus als Messias. Jesus gab ihm eine Führungsrolle unter den Aposteln. Über das Wirken des Petrus nach dem Tod und der Auferstehung Jesu wissen wir nur wenig: zuerst war er in Jerusalem tätig und missionierte anschliessend in Antiochia und Kleinasien. Die Apostelgeschichte berichtet von einer wunderbaren Rettung des Petrus aus dem Gefängnis des Königs Agrippa um das Jahr 44. Zuletzt hielt sich Petrus in Rom auf, wo er unter Kaiser Nero um 67 n. Chr. den Märtyrertod fand. Er wurde mit dem Kopf nach unten gekreuzigt. Paulus - mit hebräischem Namen Saulus - wurde ca. im Jahre 10 n. Chr. im kilikischen Tarsus geboren. Von seinem Vater her war Paulus nicht nur jüdischer sondern auch römischer Staatsbürger. Als Sohn eines Pharisäers streng religiös erzogen wurde er auch selbst Pharisäer und später ein radikaler Christenverfolger. Sein glühender Eifer gegen die Christen verwandelte sich in eine ebenso glühende Liebe für Christus, nachdem er vor Damaskus in einer Vision Christus begegnet war. Paulus liess sich dann taufen und verbrachte drei Jahre in der Einsamkeit bevor er dem Petrus und den übrigen Aposteln beim Apostelkonzil um das Jahr 49 in Jerusalem begegnete. Auf seinen drei Missionsreisen wurde er zum Völkerapostel. Er hielt durch viele Briefe regen Kontakt zu den von ihm gegründeten christlichen Gemeinden. Unter Kaiser Nero erlitt Paulus um das Jahr 67 den Tod durch das Schwert. Die beiden Apostelfürsten sind in unserer Pfarrkirche dargestellt auf den Fenstern rechts und links vom Hochaltar.