Wirtschaftsgeschichte
Kalkbrennofen
Herstellung Die graublauen Kalksteine wurden mit dem Ruderschiff im Ausserdorf beim Kalksteinzug und im Einlauf des Gruonbaches geholt. Die gebrannten Kalksteine wurden durch die enorme Hitze ganz durch- und ausgebrannt. Der gebrannte Kalk, dem durch das Brennen die Kohlensäure und Hydratwasser entzogen wurde, musste sofort in Holzfässer-„Röhren" abgefüllt und gut verschlossen werden, ansonst wären diese Kalkstücke an der Luft zu Mehl und Pulver zerfallen und hätten die Kraft verloren. Das Einfüllen der „Röhren"-Kalkfässer nannte man Löschen von magerem unreinem Kalk, auch bekannt als ungelöschten Kalk. Das nasse Löschen von Kalk geschah in der Kalkgrube durch langsames Dazugeben von kaltem Wasser (Kalkbrei oder Kalkmilch). Dieser Kalk in der Grube musste stets mit einer niederen Wasserschicht bedeckt sein und sollte, um gut zu werden, dort einige Jahre liegen bleiben vor dem Gebrauch für Maurer- und Anstrichzwecke. Von einem Kalksteinbrand gab es ungefähr 60 Fässer, genannt „Kalkröhrli", voll Kalk zu 720 kg.
Literatur: Kottmann Josef, Die alte Zeit